Ab dem Sommer wird das Kepler-Gymnasium in Tübingen generalsaniert, weswegen der Umzug in ein Interimsquartier erforderlich wird. Nach intensiver Suche der Bauherrschaft nach einem möglichen Standort, wurde von den Entscheidern der Anlagenpark parallel zur Uhlandstraße unter den Platanen gewählt.

Die Herausforderung, dass die 2-geschossige Containeranlage für die 2 Jahren so gestellt werden muss dass die Platanen keinen Schaden nehmen wurde angenommen. Die Planung der Anlage kommt von [shoch3].

Wir sind dankbar, dass wir mit den Kollegen von „Baum & Seil“ einen kompetenten Partner im Boot haben um die Abwägung der Gründungsvarianten unter Beachtung des Baumschutzes vornehmen zu können. Folgendes ist wichtig:

  • Der Wurzelbereich darf nicht zusätzlich beansprucht werden
  • Die Gründungselemente müssen in der Lage flexibel sein um auf evtl. Hauptwurzeln reagieren zu können
  • Der Wurzelbereich muss belüftet bleiben
  • Es sollen möglichst wenige Gründungselemente eingesetzt werden

Vom Büro für angewandte Geowissenschaften wurde der Baugrund erschlossen. Oberflächennah steht ca. 3m der weiche Auelehm an unter dem eine 7m mächtige Neckarkieslage auf dem darunterliegenden Gipskeuper lagert.

Konventionelle Gründungsarten scheiden aufgrund der erforderlichen Aufständerung und der Größe der erforderlichen Gründungsbauteile aus. Da aus der 2-geschossigen Containeranlage immerhin ca. 1,3 Tonnen/m2 in den Untergrund abgetragen werden müssen, wäre die Anzahl der Gründungselemente bei „einfachen“ und „oberflächennahen“  Elementen einfach zu groß und würde außerdem den Wurzelbereich belasten. Als hier sinnvolle und für die Bäume schonendste Variante ist die Mikropfahlgründung in einem größeren Flächenraster mit einigermaßen flexibler Lage hervorgegangen. Beim Raster von 6m x 5m werden die ca. 38 Tonnen durch ca. 12 m lange Pfähle mit einem Durchmesser von 150 mm in tiefere Baugrundschichten eingeleitet.

Die Soll-Pfahllage ist inzwischen ausgesteckt und heute wird von „Baum & Seil“ mit Hilfe von der Schalltomografie geprüft, ob sich die Pfähle im Bereich von Hauptwurzeln befinden. Die Pfahllage muss dann angepasst werden.

Da es sich bei der Platane um eine eine Auenwaldbaumart aus dem Mittelmeerraum handelt deren Wurzeln relativ schnell abtauchen, wurden wenige Kollisionspunkte detektiert.

Wir hoffen, dass die Platanen den Bau, die Nutzung und den Rückbau gut überstehen und noch weitere viele Jahre unbeschadet im Anlagenpark stehen.