Erweiterungsbau und Ersatzneubau Polizei in Münsingen

Das Land Baden-Württemberg erstellt im Zuge der Polizeireform in Münsingen einen Erweiterungsbau für das Polizeirevier. Nach Fertigstellung und Umzug in den Erweiterungsbau erfolgte die Errichtung des Ersatzneubaus an der Straßenkreuzung. Beide Baukörper wurden in Sichtbeton als massive Ortbetonbauwerke erstellt. Für die beiden Baukörper wurden unterschiedliche Konstruktionsweisen umgesetzt. Der Erweiterungsbau mit großen Fensteröffnungen und Auskragungen über dem Eingangsbereich wurde als zweischalige Fassade mit druckstabiler Kerndämmung errichtet, wobei die Außenschale freitragend ausgebildet wurde und nachträglich einhäuptig geschalt gegen die Innenschale betoniert wurde. Der Ersatzneubau mit horizontaler Fassadengliederung und Brüstungsträgern wurde als einschalige Außenwand mit Innendämmung aus Schaumglas errichtet, wobei die Decken thermisch getrennt durch ISO-Körbe an der Außenfassade angeschlossen wurden. Bei beiden Baukörpern wurden die Gebäudelasten aus den Massivdecken im Wesentlichen über die Innenwände und Stützen abgetragen. Die Gründung erfolgt als Flachgründung mit Einzel- und Streifenfundamenten auf die Muschelkalkbänke. Münsingen liegt in der seismischen Zone II. Da das Gebäude auch als Katastrophenschutzeinrichtung genutzt wird, wurden rechnerische Nachweise der Erdbebensicherheit geführt. Die Gebäudenutzfläche beträgt ca. 784 m² bei einem Volumen von 4.670 m³.

Fertigstellung:
2011
Entwurf:
Ulrich Schwille Architekten
Bauherr:
Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Tübingen
Bauwerkskosten:
2,79 Mio
Leistungsphasen:
Tragwerksplanung 2-8, Bauphysik 2-5
Fotograf:
Michael Tümmers, Leinfelden
Projektnummer:
2084